20. Mai 2020
Selbstfürsorge
Fällt es dir leicht, dich gut um dich selber zu kümmern? Ich habe mich lange Zeit vernächlässigt, bis meine Körperin mir klar gezeigt hat, so gehts nicht weiter. Meine Erfahrungen und Gedanken zur Selbstfürsorge von uns Frauen kannst du hier lesen.
„Weil du gut für dich selber sorgen darfst“
Fällt es dir leicht, dir Zeit für dich zu nehmen? Mir ist es ziemlich lange schwer gefallen, es gab immer zu tun; in der ersten Schwangerschaft habe ich bis zum Schluss gearbeitet, danach brauchten die Kinder mich. Tag und Nacht gefühlt.
Irgendwann hat mir meine Körperin sehr klar gezeigt, dass sie so nicht mehr mag. Und ich musste lernen, dass ich mir Zeit für mich nehmen muss, dass es ok ist und ich das darf. Ich startete mit 5x5 Minuten am Tag, der Rat von meinem Homöopathen. Bewusst eingeplant, ein Kaffe/ Tee, auf dem Bänkli sitzen... Einfach in den Alltag eingebaut, aber doch so fix, dass es nicht wieder versandet und ein Bilderbuch erzählt wird oder schnell die Wäsche gemacht… Und das war am Anfang gar nicht so einfach, aber die Kinder haben das schnell akzeptiert und in den Alltag integriert. Und die Nachtschichten konnte mein Mann auch übernehmen. Ich durfte lernen abzugeben, meine Bedürfnisse zu kommunizieren.
Heute merke ich schnell, wenn es Zeit ist für Me- Time. Oft schaffe ich es auch, sie einfach so einzuplanen ohne dass es dringend ist. Und das ist so wahnsinnig schön. Ich sorge für mich, stärke meine Ressourcen und bin so viel ausgeglichener, geduldiger, kreativer und gelassener mit mir, meiner Familie und dem Leben. Um diese Schritte zu machen, habe ich immer wieder Hilfe von aussen angenommen, Gespräche, eine wohltuende Massage, Auszeiten vom Mama sein, Yoga, mich weitergebildet…
In meiner Arbeit mit den Frauen ist das Thema der Selbstfürsorge sehr präsent. Oft fällt es uns Frauen schwer unsere Bedürfnisse zu äussern, als wichtig einzustufen. „Es war ja schon ok“, „irgendwann kommt dann die Zeit schon wieder“, „Sie brauchen mich halt“, so ist es mir auch gegangen und ich kann diese Gedanken sehr gut nachvollziehen.
Aber ich habe gelernt, dass wir uns selber Sorge tragen dürfen. Ein „Ja“ zu dir, bedeutet nicht ein „Nein“ zu deinen Kindern/ Partner. Und nur wenn es dir gut geht, geht es auch deiner Familie gut. Das gilt natürlich auch für den Mann, nur können die das meistens besser.
Du darfst dir Gutes tun. Und das kann ganz individuell sein:
- Alleine Kaffee trinken
- in den Wald gehen, Yoga machen
- nähen
- Kraftsport
- Musik hören
- mir Freunden treffen
- irgendetwas das dich nährt
Eine meiner Klientinnen hat nach der persönlichen Geburtshypnose einen Termin für eine therapeutische Frauenmassage abgemacht und ganz stolz gesagt: „Das gönne ich mir“. Sie hat so in sich geruht, war stolz auf sich und das war so schön zu spüren.
Auch oder vor allem während der Schwangerschaft ist Selbstfürsorge wichtig. In dir darf ein Mensch heranwachsen, du nährst ihn, machst vieles, dass es dem Baby gut geht. Es darf auch dir gut gehen. Vielleicht verzichtest du auf einiges, deinem Kind zuliebe, vielleicht kannst du dir aus diesem Grund etwas anderes Gutes tun?
Während der Geburt stehen Du und dein Baby im Mittelpunkt, euch soll es gut gehen. Du bist die Königin im Raum und darfst so behandelt werden. Auch während der Geburt kannst du dein Befinden mitteilen, deine Wünsche äussern, Dir dein Geburtsteam zusammenstellen. Natürlich steht die Sicherheit von Mutter und Kind an erster Stelle, aber deine Empfindungen und Bedürfnisse sind genauso wichtig.
Im Wochenbett, dieser sensiblen Übergangsphase darfst du dir gut schauen, dich bedienen und verwöhnen lassen. Deine Körperin darf heilen, die Erfahrung der Geburt darf sich einordnen, ihr dürft in euer neues Leben hineinwachsen. Ein Hebammensprichwort sagt „Eine Woche im Bett, eine Woche auf dem Bett und eine Woche ums Bett.“ Natürlich stimmt das nicht für alle Frauen, aber wenn es bei dir so ist, ist es richtig so.
Selbstfürsorge, ein Thema übers ganze Leben. Und wisst ihr was ich das Schönste finde? Wenn wir jetzt beginnen und unseren Kinder Selbstfürsorge vorleben, gehört es für sie dazu. Sie wachsen damit auf und integrieren es einfach so in ihr Leben. Was für ein Geschenk.
Geburtsliebe - aus Liebe zu dir.